Ohne Bedarfsermittlung ruiniert der ÖPNV die Gesellschaften der Stadtwerke!
Presseerklärung vom 26.02.2015
Angebot und Preis über genaue Bedarfsermittlung in Einklang bringen


Frau Oberbürgermeisterin Seidel hat kürzlich von „Krokodilstränen“ darüber gesprochen, dass der ÖPNV nicht wirtschaftlich zu betreiben sei. Darum geht es aber gar nicht. Allen Beteiligten ist doch völlig klar, dass ein ÖPNV nicht kostendeckend betrieben werden kann. Die Frage ist, was er kosten darf – insbesondere wenn die Finanzmittel knapp sind. Berücksichtigen muss man dabei auch, dass der ÖPNV in unserer weitläufig ange-legten Stadt und unserer dünn besiedelten Region nie ein vollwertiger Ersatz für den PKW sein kann, sondern lediglich eine Ergänzung.
2012 wurde der ÖPNV von OB Seidel und ihren Unterstützern ausgeweitet – wider die wirtschaftliche Vernunft und vorbei an der Realität in Ansbach. Ergebnis war ein dramati-scher Einbruch bei den Fahrgastzahlen, der sicher auch dem notwendigerweise erhöhten Preis geschuldet war. Trotz gestiegener Fahrgeldeinnahmen entstand in drei Jahren ein Defizit von 4 Millionen Euro. Mit diesem Geld hätten die Stadtwerke beispielsweise die Sanierung des Freibades komplett ohne städtischen Anteil allein finanzieren können.
Da es in Ansbach einen Bedarf für den ÖPNV, wie ihn sich die Oberbürgermeisterin wünscht, nicht gibt, müssen in der Tat Angebot und Preis in Einklang gebracht werden, wenn die Stadtwerke in naher Zukunft nicht finanziell kollabieren sollen.
Eine erstmals zu Beginn 2013 durchgeführte Bedarfsermittlung wurde im April 2013 um-gesetzt und verringerte das Defizit deutlich – bei stabilen Fahrgastzahlen. Inzwischen besteht bei der Ansbacher Bäder- und Verkehrs-GmbH (ABUV) ein ungedecktes Defizit von jährlich 1 Million Euro. Durch Gewinne der Stadtwerke kann dieses Defizit nicht mehr gedeckt werden. Und auch der erhöhte städtische Zuschuss – von 511.000 Euro auf inzwischen 825.000 Euro gestiegen – reicht nicht mehr aus. Wir müssen daher drin-gend eine weitreichendere Bedarfsermittlung auf allen Linien und Fahrten durchführen mit dem Ziel, dass die Gesellschaften der Stadtwerke die schwarze Null schreiben. Zusätzlich muss das Angebot so optimiert werden, dass bei einem durchaus sinnvollen Wechsel in die günstigere Sondertarifstufe E die Ausgleichszahlungen, die dann zu leisten wären und die bisher in der Diskussion stets verschwiegen wurden, auch seriös finanziert sind. Bleibt der ÖPNV wie er ist, sind die Stadtwerke in wenigen Jahren schlichtweg pleite. Die Oberbürgermeisterin hat es bisher geflissentlich vermieden zu sagen, wie es dann weitergehen soll.

gez.
Andreas Schalk
CSU-Fraktionsvorsitzender

Thomas Deffner, Bürgermeister
stellvertr. CSU-Fraktionsvorsitzender








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